Vereinshistorie - Aktivitäten

1989 – HSCF Vereinsgründung

Im Wintersemester 1987/88 wurden am Sportinstitut Freiburg im Rahmen des Allgemeinen Hochschulsports BR-Theoriekurse und Ausbildungstörns angeboten. Die Kurse und Törns fanden so großen Anklang, dass der Wunsch entstand, einen Universitäts-Segelverein zu gründen. Auf Initiative von Klaus-Jürgen Müller und sieben weiteren Gründungsmitgliedern wurde am 22. Juni 1989 der Hochschul-Segelclub Freiburg e.V. – HSCF gegründet. Heute steht der HSCF allen offen, die der Segelvirus gepackt hat. Nach wie vor bildet die theoretische und praktische Ausbildung im Yachtsegeln einen besonderen Schwerpunkt.

Die Entwicklung der Mitgliederzahlen war gerade in der ersten Zeit rasant, innerhalb eines Jahres zählte der HSCF 100 Mitglieder und stieg im Jahre 1994 auf 356 Mitglieder. In den Folgejahren pendelte die Mitgliederzahl um die 250, 2010 wurden 370 Mitglieder gezählt. 2019 überschritten wir erstmals die Zahl von 400 Mitgliedern, die allesamt durch die HSCF-Geschäftsstelle betreut werden. Hier nimmt Claudia Fiedler seit 2001 die Verwaltung mit Buchführung, die Koordination der Ausbildungen inklusive der Prüfungen, Planungs- und Organisationsaufgaben wahr.

1990 – Gründung der Jollenabteilung

Gleich im zweiten Gründungsjahr wurde die Jollenabteilung ins Leben gerufen, der Kauf von zwei Ponants war der Grundstein zum Jollensegeln. Auf dem nahe gelegenen Schluchsee fanden Spinnaker- und Trapezsegel-Wochenenden großen Anklang.

Mit dem wachsenden Bestand an Jollen wurde eine immer größere Zahl an Clubmitgliedern an den Schluchsee gezogen. Durch die Teilnahme an Regatten auf dem Schluchsee und der Kooperation in der Jugendausbildung entstand auch ein sehr enges, kooperatives Verhältnis zu dem in Aha ansässigen Segelverein Schluchsee SVS.

1991 – Vereinszeitschrift Wellenbrecher, Wellenbrecher kompakt, Jahreschronik

Seit über dreißig Jahren werden unsere Mitglieder durch eine Vereinszeitung über aktuelle Themen und Veranstaltungen informiert. Anfangs erschien diese Zeitung als „Absegler“. Seit 1997 gab es dann den „Wellenbrecher“ viermal im Jahr mit spannenden, vielfältigen Artikeln. 2014 wurde diese gedruckte Version von dem elektronischen „Wellenbrecher kompakt“ abgelöst, der uns seitdem als Newsletter monatlich über die aktuellen Vereinsaktivitäten informiert. Und seit Anfang 2017 geben wir jeweils zum Jahresbeginn zusätzlich unsere gedruckte „Jahreschronik“ heraus, ein umfangreicher Rückblick über das zurückliegende Vereinsjahr.

1995 – Erster Internetauftritt (Homepage)

Seit September 1995 ist der HSCF auch im Internet vertreten und bietet auf seiner Homepage aktuelle Informationen für die Mitglieder und andere Segelbegeisterte. Auf eine einfache Navigation und ein ansprechendes Responsive Design für hohe Besucherfreundlichkeit wurde besonders geachtet. Seit 2023 ist eine online-Anmeldung für unsere Ausbildungskurse, für Törns und die Reservierung unserer Vereinsjollen am Schluchsee möglich.

1998 – Jugendabteilung

Im Jahr 1998 wurde für Kinder- und Jugendliche eine eigene Unterabteilung des HSCF, die „Jugendabteilung“ gegründet. Die Ausbildung geschieht in enger Kooperation mit dem in Aha ansässigen Segelverein Schluchsee SVS. Unter der Regie der Segeljugend Schluchsee finden dort an mehreren Wochenenden Trainings statt, auch jährliche Jugend- bzw. Opti-Wochen werden angeboten.

2004 – Die Vereinsyacht

Im Jahr 2004 gab es Überlegungen im Vorstand, mit dem Kauf einer Vereinsyacht das über die Jahre erwirtschaftete Vereinsvermögen sinnvoll anzulegen, Erfahrungen im Umgang mit einer eigenen Yacht zu sammeln und die praktische Yacht-Ausbildung zu fördern. Die Diskussionen und eingeholten Meinungen der Mitglieder zeigten eine mehrheitliche Tendenz für diese Idee. Im Frühjahr 2005 war auf einmal „Frl. Mayer“, eine Bavaria 44 eines Clubmitglieds, in der engeren Wahl.

Mit Begeisterung wurde ein Überführungstörn als Testfahrt von Pula über mehrere Etappen nach Elba organisiert. Noch während des Überführungstörns wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im August 2005 der Kauf der Yacht mit klarer Mehrheit beschlossen. Nach der Kaufentscheidung, am Ende der Saison machte sich jedoch pure Ernüchterung breit: Ein beauftragter Gutachter stellte fest, dass das Schiff wegen struktureller Schäden als „nicht seetauglich“ einzustufen sei.

Grund dafür: Vor der Nutzung durch den HSCF war das Schiff im Charterbetrieb unterwegs, in dieser Zeit mussten mehrere Grundberührungen stattgefunden haben.

Vorgesehen waren mit diesem Schiff Ausbildungs- und Erfahrungstörns, die zur Finanzierung und Ablösung der Darlehen vorgesehen waren. Diese fielen nun buchstäblich ins Wasser. Da eine Kauf-Rückabwicklung mit dem Verkäufer sich nicht realisieren ließ, sah sich der Verein veranlasst, in ein juristisches Verfahren einzusteigen. Das allerdings ging für uns negativ aus: nach Auffassung des Gerichts konnten wir nicht beweisen, dass dem Verkäufer die Mängel bekannt waren und dass er diese beim Verkaufsangebot nicht offenbart hatte.

Das Verfahren dauerte fast zwei Jahre. Zusammen mit dem verlorenen Prozess war dies eine schlimme Erfahrung, die für alle Beteiligten im Vorstand an die Grenzen der Belastbarkeit ging. Erst mit einer neu zusammengesetzten Vorstandschaft im April 2007 gelang es schließlich, den HSCF wieder in ruhigeres Fahrwasser zu manövrieren. Letztlich wurde das Schiff verkauft. Zum 20-jährigen Jubiläum (2009) konnte der damalige 1. Vorsitzende Henning Anhut die Rückzahlung der ausstehenden Darlehen und damit Schuldenfreiheit verkünden.

Rückblickend erkennen wir, dass diese negativen Erfahrungen neue Kraft und Inspiration im Vorstand und im Verein mobilisierten. In der Bilanz dieser Jahre hat der HSCF durch die Ereignisse einen gewissen Reifungsprozess durchlebt, der zwar schmerzlich war, durch den wir aber auch viel an Erfahrung gewonnen haben. Dank der Einsatzbereitschaft im Vorstand und anderen Mitgliedern konnte der Verein nun wieder mit Zuversicht in das nächste Jahrzehnt schauen.

2010 – Laser-Training

Seit 2010 findet mindestens einmal jährlich das „Laser-Training“ am Comer See statt. Gegründet als reines Frauen-Training steht es mittlerweile für alle offen. Meist werden zwei Gruppen für die jeweiligen Erfahrungsstufen gebildet, die von routinierten Trainern in Motorbooten begleitet werden.

2013 - 2014 – Kooperation mit dem SVS

In den Anfangsjahren bekam die HSCF-Jollenabteilung ihre Liegeplätze am Schluchsee von dem dort etablierten Segelverein Schluchsee SVS, der in Aha den Seglerhof betreibt. Gemeinsame Aktivitäten ergaben sich durch die Teilnahme an Regatten und der gemeinsamen Jugendausbildung, die bis heute maßgeblich vom SVS geleistet wird. In den Jahren 2013/2014 konnte durch eine Kooperationsvereinbarung die Beziehung zwischen den beiden Vereinen weiter intensiviert werden. Dies betraf die Liegeplatzgebühren und die Nutzung der Infrastruktur des Seglerhofes. Auf der Rückseite des Seglerhofes fanden in einem großen Schrank die gesamten Segel- und Jollenausrüstungsgegenstände ihren Platz. Im Gegenzug konnten SVS-Mitglieder an den Ausbildungskursen zu HSCF-Konditionen teilnehmen.

2016 – Eigene Jollen-Liegeplätze am Schluchsee

Bis 2015 hatte die HSCF-Jollenabteilung keine eigenen Liegeplätze am Schluchsee, wir bekamen sie von dem dort ansässigen Segelverein SVS. Intensive Diskussionen und Verhandlungen mit dem SVS und mit dem Liegenschaftsamt des Landes, maßgeblich vorangetrieben vom damaligen 1. Vorsitzenden Christian Gebauer, führten dann letztlich zu Beginn der Saison 2016 zu einem großen Erfolg: die Jollenabteilung konnte auf dem Muchenländer Gelände in der Nähe der Sliptrasse am Schluchsee 27 Landliegeplätze für unsere Segeljollen direkt vom Land Baden-Württemberg anmieten. Mit den fest angemieteten Liegeplätzen begann eine mehrjährige Phase der Erneuerung unseres sehr in die Jahre gekommenen Jollenbestands.

Eine zusätzliche Aufwertung ergab sich für die Jollennutzer, als mit der Neugestaltung der Slipanlage und der dortigen Wendeplatte der HSCF eine neue Sitzplatzgarnitur vom Schluchseewerk gesponsert bekam, die im Jahr 2023 vom Verein erstellt wurde.

2017 – Kooperation mit dem NaturCamp

2017 verband sich der HSCF per Kooperationsvertrag mit dem „NaturCamp“, einem naturbelassenen Platz oberhalb des Seglerhofs vom Segelverein Schluchsee SVS und ermöglicht uns die Nutzung der dortigen Infrastruktur als Basis zum Jollensegeln. Damit zog der HSCF-Materialschrank mit Jollen- und sonstigem Zubehör vom Seglerhof zum NaturCamp um. Seitdem treffen wir uns hier viermal jährlich zum HSCF-Schluchsee-Wochenende, jeweils im Mai, Juni, Juli und September.

2014 / 2019 -– Vereinsjubiläen

Das 25-jährige (2014) und das 30-jährige (2019) Vereinsjubiläum wurden beide auf dem weitgehend naturbelassenen „NaturCamp“ gefeiert. Tagsüber wurde Vielfältiges geboten: unter anderem Spaß-Regatten mit Mini-12ern oder auch Sicherheits-Trainings für Yachties. Im Kreis der Mitglieder wurde abends mit Gästen und Kooperationspartnern gefeiert und getanzt.

Weitere Aktivitäten – Polyvalken-Segelausflug, Wintersport
Polyvalken-Segelausflug

Eine seglerische „Delikatesse“ des HSCF-Vereinslebens ist seit vielen Jahren der jährliche „Polyvalken“-Segelausflug über mehrere Tage im Frühjahr. Bis zu zehn dieser Wanderjollen (2-3 Personen) ziehen dann in Friesland (Niederlande) über Heeger und andere Meere (Binnenseen), segeln durch Kanäle, passieren Schleusen und Brücken und campieren des Nachts zünftig im Boot unter der Zeltpersenning. Ganz besonders geeignet für Familien, Einsteiger, Naturliebhaber und Freunde Frieslands. Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass der Polyvalke auch richtig gut und sportlich segeln kann und für Wind ist in diesem Revier sowieso meistens gesorgt.

Wintersport

Für die segelarme Winterzeit diente uns in manchen Jahren zum Beispiel die Stollenbacher Hütte als Quartier für ein Skiwochenende. Es gab vergnügliche Abende mit Spielen, Liedersingen zur Gitarre oder Ukulele und es wurde Seemannsgarn gesponnen. Tagsüber waren Wandertouren, Skischuhwanderungen oder – wenn möglich – Ski- und Snowboardfahren angesagt.

Für die Fitness in der Herbst- und Winterzeit traf sich die Sportgruppe im wöchentlichen Abstand zum Fitnesstraining und zum Volleyballspielen. Zurzeit werden diese Aktivitäten nicht durchgeführt, es wäre jedoch wünschenswert, wenn sich Interessenten melden würden, um diese Veranstaltungen wieder aufleben zu lassen.